Miller Restaurierung
wurde 2013 von Simone Miller in München gegründet. Das Atelier ist spezialisiert auf die Restaurierung von Gemälden und Skulpturen und moderner und zeitgenössischer Kunst. Seit 2016 nun mit einem größeren Atelier im Landkreis Günzburg.
Simone Miller studierte Restaurierung, Konservierungswissenschaft und Kunsttechnologie an der Technischen Universität in München. Nach ihrem Diplom zu Siliconkautschuk in der zeitgenössischen Kunstproduktion mit einem DAAD-Auslandsstipendium in New York war sie am Lehrstuhl für Restaurierung der TUM von 2006 – 2012 als wissenschaftliche Assistentin von Prof. Emmerling tätig. 2014 promovierte sie zum Thema Konzepte zeitgenössischer bildender Künstler und ihr Einfluss auf Erhaltungsstrategien. 2002 und 2012 war sie Teil des Restauratorenteams der documenta GmbH und betreut seit Jahren namhafte private Sammlungen und Corporate Collections.
Publikationen (Auswahl)
- Never Ending Story. Zum musealen Umgang mit wiederholbarer Kunst, in: Lucie Kolb, Christoph Lang, Wolfgang Ullrich, Judith Welter (Hg.) Art Handling Partituren der Logistik, Zürich (2016), S. 51 – 58.
- Konzepte zeitgenössischer Künstler und ihr Einfluss auf Erhaltungsstrategien, Online-Publikation (Dissertation 2014)
- As long as it lasts, in: art value 9, positionen zum wert der kunst, 2012, S. 32 – 35.
- Silicone in Modern Arts. Part 1, Basic Knowledge on Silicone Chemistry, in: Zeitschrift fur Kunsttechnologie und Konservierung ZKK, Vol. 20, no. 2 (2006), S. 291 – 308.
- Silicone in Modern Arts. Part II, Artists and Conservation Methods, in: ZKK,Vol. 21, no. 1 (2007), S. 63 – 86.
Konservierung und Restaurierung
Erst wenn ein Kunstwerk verstanden ist, kann gehandelt werden!
Zu Beginn einer jeden Konservierung oder Restaurierung eines Kunstwerkes erfolgt deshalb eine genaue, wissenschaftliche Untersuchung von Material und Technik. Hier stehen lichtoptische, endoskopische und weitere zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Die Beurteilung des Status Quo in seinen Eigenschaften und seinem Zustand ermöglicht erst die Erstellung eines fundierten Maßnahmenkonzepts, das nicht ihr Kunstwerk in seinem Bestand und Wert erhält. Untersuchung, Konservierung und Restaurierung bietet Miller Restaurierung sowohl vor Ort als auch im eigenen professionell ausgestatteten Atelier an. Das Atelier wurde 2016 gebaut und verfügt über höchste Sicherheitsvorkehrungen (EMA Klasse C, SG3), konditioniertes Raumklima und sehr gute Anlieferungs- und Zugangsmöglichkeiten – auch für großformatige Werke oder Installationen.
Miller Restaurierung ist spezialisiert auf die professionelle Konservierung und Restaurierung von Gemälden und Skulpturen, mit einem Schwerpunkt auf moderner und zeitgenössischer Kunst. Installationen, Conceptual Art, Time Based-Media Art, Happenings, Performance, iterative Kunst, Kunststoffe sind nur einige Schlagworte, die dieses divergente Feld umreissen.
Gerade die zeitgenössische Kunst agiert genreübergreifend und ist auch materiell vielfältig. Hier verfügt Miller Restaurierung über ein großes, internationales Netzwerk an Kollegen aus den Bereichen, Metall, Papier, ethnografische Kunst, Fotografie und TBM (time-based media, Film, Video, digitale Medien).
Für die Bearbeitung von zeitgenössischen Kunstwerken müssen Methoden und Konservierungsmaterialien unter Umständen erst entwickelt werden. Naturwissenschaftliche Materialbestimmung, Material- und Alterungstests können angeboten werden.
Ausstellungswesen
Rund um das Thema Ausstellung bietet Miller Restaurierung Ihnen die gängigen restauratorischen Dienstleistungen an, wie:
- Erstellen von Zustandsprotokollen
- Restauratorische Begleitung des Ausstellungsaufbaus und -abbaus
- Wartung und Pflege der Ausstellung während der Laufzeit
- Hängung und Montage zusammen mit erfahrenen Art Handlern
- Klima- und Lichtkonzepte, IPM (Integrated Pest Managment) für die Ausstellungsvenues
- Diebstahlsicherung der Kunstwerke
- Beratung bei Präsentation und Vitrinenbau
- Verpackungs- und Transportkonzepte
- Kurierbegleitung
Darüberhinaus ist Simone Miller spezialisiert auf Aufbau und Handling von komplexen Kunstwerken, wie Installationen und wiederholbar angelegten Kunstwerken, z. B. Werken der Conceptual Art. Konzepte für Wiederholungen, Ausstellungskopien oder Rekonstruktionen zu erarbeiten ist das Thema ihrer Dissertation und fortwährender Forschungsarbeit.
Realisierung eines Wall Drawings von Sol LeWitt und eines Scatter Pieces von Barry LeVa, Ausstellung: Der Raum der Linie, Amerikanische Zeichnungen und Skulpturen ab 1960 der Sammlung Michalke, Graphische Sammlung München, 2011 Fotocredit: Gunnar Gustafsson, Staatliche Graphische Sammlung München
Sammlungsbetreuung / Beratung
Wer Kunst sammelt, möchte seine Werke in guten Händen wissen.
Kunst zu bewahren, zu pflegen, um damit Wert zu erhalten, ist die Aufgabe der Restauratoren. Dabei fängt die restauratorische Arbeit schon bei der Umgebung des Kunstwerkes an: präventive Massnahmen sind notwendig, um Schäden und Veränderungen zu verhindern.
Bereits an den Präsentationsort müssen Überlegungen präventiver Natur gestellt werden. Gleiches gilt für die Depoträume. Hier bieten wir eine Rund-um Betreuung ihrer Sammlung an. Diese beginnt mit der Evaluierung der Sammlungsgegenstände (Zustand und Technik), dazu gehört eine regelmäßige Kontrolle der Werke auf mögliche Veränderungen. So kann bei Bedarf schnell eingegriffen werden. Zur präventiven Konservierung zählen die Konditionierung des Raumklimas, das Erstellen von Lichtschutzkonzepten und die Kontrolle von Schädlingen (IPM). Wir beraten auch gerne bei der Einrichtung von Depots.
In manchen Fällen kann es zudem notwendig sein, direkt am Kunstwerk mit präventiven Maßnahmen anzusetzen, z. B. durch die Verglasung von Grafik und Fotografie mit UV-Schutzgläsern oder mit einem Rückseitenschutz für Gemälde bis hin zu Mikroklimavitrinen mit Schadstoffsensoren für wertvolle Holztafelgemälde.
Gerade Sammlungen mit zeitgenössischen Kunstwerken sind oft mit Werken konfrontiert, deren Präsentation nur mit Ausstellungskopien oder Rekonstruktionen vertretbar ist. Auch hier bieten wir unsere Erfahrung an!
Erhaltungsstrategien
Ein Fazit der Forschungsarbeit von Simone Miller zum Thema Konzepte zeitgenössischer Künstler und ihr Einfluss auf Erhaltungsstrategien ist, dass gerade die Kunst des 20./21. Jahrhunderst sehr individuell betrachtet werden muss, wenn geeignete Erhaltungsstrategien entwickelt werden müssen. Dies gilt nicht für alle Werke moderner und zeitgenössischer Kunst, betrifft aber Werke, die nicht einem klassischen Genre zugeordnet werden können.
Ganz besonders gilt es für Kunstwerke mit einem zeitbasierten, performativen oder stark konzeptuellen Ansatz. Man denke an Werke der nordamerikanischen und europäischen Conceptual Art, Eat-Art, Happenings, ephemere Kunst, Installationen, Arte Povera, Performance etc. etc. Hier ist es ganz besonders wichtig, eine gute, tragfähige Erhaltungsstrategie zu entwickeln, da sonst unter Umständen das Werk gänzlich verloren geht.
Neben dem Kunstwerk an sich in seinen materiellen Komponenten, werden Dokumentation und Handlungsanleitungen/ Notationen wichtige Parameter der Tradierung. In manchen Fällen müssen diese erst erarbeitet werden und – so möglich – mit dem Künstler selbst verfeinert werden.